Mavic meldet sich gestärkt zurück
Über das Vergangenheit wollte Mavics langjähriger PR-Manager Michel Lethenet erst gar nicht reden. Auf der Eurobike präsentierte der Fahrrad-Komponenten- und -Softgoods-Anbieter eine ganze Reihe neuer Produkte, mit denen das 2020 in die Insolvenz geschlitterte Unternehmen neu durchstartet.
Mavic PR-Manager Michel Lethenet mit Gravelbike-Wear am Mavic-Stand auf dem Frankfurter Eurobike-Freigelände.Foto: Jo Beckendorff

Keine Frage: Die letztendlich gescheiterte Exklusivitätsvereinbarung über den Mavic-Verkauf seitens Amer Sports an die US-amerikanische Private-Equity-Gesellschaft Regent in 2019, die im Mai 2020 angemeldete Insolvenz im Schutzschirmverfahren (inklusive Fragen über bestehende Besitzverhältnisse) sowie die letztendliche Rettung durch die heimische Bourrelier Group SA haben Körner gekostet.
Mitte letzten Jahres meldeten sich dann die neuen Inhaber mit einer klaren Marschroute für den vorab angeschlagenen Fahrrad-Komponentenanbieter zurück.
Auf der diesjährigen Eurobike präsentierte Mavic seine erste Bikewear-Range unter dem Dach des neuen Inhabers Bourrelier Group. Die Range konzentriert sich laut Lethenet zuerst einmal »auf Road und Gravel, bietet aber auch einen Schuss Lifestyle«. Außerdem in Frankfurt am Stand zu sehen: ein neuer MTB-Helm, neue Road-Schuhe und -Laufräder sowie drei neue MTB-Laufräder.
Mavic-Laufräder werden alle wie bisher in Europa produziert – genauer gesagt in Rumänien. Außerdem hat die Bourrelier Group laut Lethenet an die 10 Millionen Euro alleine in die historische heimische Alu-Felgenfabrik in Saint-Triviers-sur-Moignans investiert. Die flossen vor allem in neue Maschinen für die Laufrad- und Naben-Montage. Die ist schon durchgestartet. Bis zur 100prozentigen Auslastung sei es allerdings ein laufender Prozess, den man in 2024 abschließen will.
Zudem wurden von der Bourrelier Group weitere Investitionen und Entwicklungen getätigt. So wurde der eigens gebaute neue Hauptsitz einschließlich Forschung und Entwicklung, Vorserienfertigung und Sonderproduktionen in Chavanod (Stadtgebiet Annecy) schon im Januar 2022 bezogen.
Dort feierte das Mavic-Management im April 2023 auch die Premiere eines allerersten E-Bike-Antriebssystems, das die Franzosen zusammen mit dem Schweizer Fahrrad-Anbieter BMC als Entwicklungspartner auf die Beine gestellt haben. Für die auch komplett in Europe gefertigte kompakte Antriebseinheit namens »X-Tend« sucht man weiter nach einem Investor. Ohne zusätzliches Kapital wird man die Serienfertigung nicht stemmen können. Um Interesse zu kitzeln, wurde »X-Tend« auch auf der Eurobike am Mavic-Stand präsentiert.
www.mavic.com

Text: Jo Beckendorff

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