Kurzer Blick zurück: am 26. Juni 2023 hatte Signa Holding seinem börsennotierten Ableger SSU (Addnature, Bikester, Campz, Fahrrad.de, Probikeshop, Tennis-Point, TennisPro, WiggleCRC) eine verbindliche Eigenkapitalzusage in Höhe von 150 Millionen Euro versprochen. Genauer gesagt erklärte sich Signa Holding bereit, dem Omnichannel-Händler im Zeitraum 1. September 2023 bis 30. September 2025 zusätzliche Liquidität in Höhe oben genannter 150 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen. Am 27. September 2023 erfolgte die Zusatzzusage, den operativen Finanzierungsbedarf der bereits angeschlagenen SSU zu decken und die Unternehmensfortführung von SSU zu sichern.
Von der ursprünglichen Zusage in Höhe von 150 Millionen Euro sind bis dato allerdings nur 7 Millionen Euro geflossen. Heißt, dass SSU die noch nicht in Anspruch genommenen 143 Millionen Euro nach Kündigung des sogenannten »Equity Commitment Letter« nicht mehr erhalten wird.
Um weiterhin Mittel zur Erfüllung seiner kurzfristigen Verpflichtungen und für die Bewertung der Unternehmensfortführung des Unternehmens und seiner Tochtergesellschaften zu erhalten, hat SSU sich eigenen Angaben zufolge »nach vielen Jahren vertrauensvoller Zusammenarbeit und verlässlicher Finanzierung zwischen dem Unternehmen und der Signa Holding auf die verbindliche und unbedingte Natur des Equity Commitment Letter verlassen«. Somit hält SSU die Kündigung dieser Kapitalverpflichtungserklärung seitens Signa Holding für ungerechtfertigt.
In wie weit das Kapital jetzt reichen wird und ob SSU nicht nach diesem Rohrkrepierer evtl. auch auf kurz oder lang Insolvenz anmelden muss, ist derzeit noch offen.
Text: Jo Beckendorff