Call-a-Bike : Zweiter Anlauf

Sie sind wieder da. Seit dieser Woche gehören die Mieträder von Call-a-Bike wieder zum Stadtbild Münchens. Fast ein ganzes Jahr haben nicht nur Münchener, sondern auch Stadtbesucher von außerhalb die orange-silbernen und vollgefederten Flitzer vermißt.

Nachdem das Mobilitätskonzept Ende letzten Jahres in die Insolvenz radelte, cruist es jetzt mit einer neuen und potenten Mutter in den Markt zurück. Es ist die Bahntochter DBRent, die sich das Fahrrad-Mietkonzept der Bayernmetropole zur Brust genommen hat und es jetzt Schritt für Schritt bundesweit ausbauen will (der RadMarkt berichtete).

Bei der Übernahme von Call-a-Bike gab Bahnchef Hartmut Mehdorn auch bekannt, daß DBRent neben der Fahrradvermietung auch zukünftig an eine eigene Autovermietung denkt. Somit will eine jetzt so richtig Gas gebende Deutsche Bahn die Mobilitätskette von der Haustür zum Bahnhof und danach vom Bahnhof zum Zielort schließen.

Christian Hogl, Erfinder des Call-a-Bike-Computerschloßes und Gründer dieses Mietkonzepts, verspricht jetzt als Leiter des Geschäftsbereichs Bike bei der Bahntochter DBRent, daß der sogenannte zweite Start seines Mobilitätskonzepts „jegliche Kinderkrankheiten abgelegt“ habe. Zwar würden die Bikes nicht mehr an jeder Downtown-Telefonzelle stehen, dafür aber an zentralen Orten in der City und vor allem an Bahnhöfen.

Zudem wäre die Handhabung vereinfacht worden. Jetzt brauche man beispielsweise nicht mehr eine zentrale Servicenummer anrufen, sondern einfach die auf dem Fahrrad angegebene Nummer. Somit entfalle die Eingabe des Fahrradcodes. Neu: Handybesitzer können jetzt auch Reservierungen vornehmen. Hier entfällt sogar die Eingabe einer Kundenummer, weil „der Kunde vom Computer anhand seiner Handynummer sofort registriert“ werde. Zur Registrierung mit Kundennummer (gilt auch für Altkunden!) steht das Callcenter übrigens ab sofort bereit.

Auch geändert: Die Mietpreise. Verhältnismäßig billig kurbeln Bahn-Card-Besitzer los. Sie bezahlen laut Hogl 6 Pfennig pro Minute oder 3,52 DM pro Stunde. Ein Tag koste dem Bahn-Card-Besitzer 32,86 DM. Personen ohne Bahn-Card zahlen eine Grundgebühr von 3,52 DM pro Fahrt plus Zeitgebühr – „macht 7,04 DM pro Stunde“. Man könne künftig aber auch auf Bestellung für eine Woche buchen. Das würde dem radelnden Mieter 117,35 DM kosten. Aufgerundete Euro-Preise werden übrigens schon bald bekanntgegeben

„Wir starten absichtlich jetzt im Herbst, damit wir weiterhin Erfahrungen sammeln können, bevor es im nächsten Frühjahr so richtig losgeht“, erklärt Hogl. Eine Kernmannschaft von 15 Personen arbeitet bereits im eigenen Call-a-Bike-Callcenter. 60 Studenten stehen auf Abruf bereit. Um diese Zentrale auch schnellstmöglichst auszulasten, soll das pfiffige Mobilitätskonzept im kommenden Jahr auch zuallererst in Berlin und Frankfurt aufgebaut werden. -jb-

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