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Dorel Industries 2019: Gutes zweites Verkaufsquartal – aber…
Dorel Logo.

Im ersten Halbjahr 2019 hat der kanadische Mischkonzern Dorel Industries Inc. gegenüber den ersten sechs Monaten des Vorjahres ein Umsatzplus von 2,4 Prozent auf nunmehr insgesamt 1,30 Milliarden US$ (1,16 Milliarden Euro) erzielt. Der (Netto-)Verlust des sich mit seinen drei Geschäftssparten Dorel Juvenile, Dorel Home und Dorel Sports weiterhin in einer Restrukturierungsphase befindenden Unternehmens konnte von 10,04 Millionen US$ (8,96 Millionen Euro) im ersten Halbjahr des Vorjahres auf 5,48 Millionen US$ (4,89 Millionen Euro) reduziert werden.

Zum verbesserten Ergebnis trug auch Dorel Sports – das (Fahrrad-)Dach des den branchenfremden Massenmarkt anfahrenden Bikeanbieters Pacific Cycle sowie die den Fahrrad-Fachhandel mit seinen Premiummarken versorgende Cycling Sports Group (CSG) – bei. Was allerdings mit Blick auf das Gesamtjahr 2019 Sorge bereitet: Die US-Zölle auf Waren aus China und ihre Auswirkungen auf die Einzelhandelspreise haben zu Unsicherheiten bei den Kaufentscheidungen der Kunden sowie bei den Prozessen der Lieferkette und der Lagerplanung geführt. Somit würden die aktuell chaotischen Marktbedingungen für extremen Margendruck sorgen. Somit seien aktuelle Prognosen momentan auch sehr schwierig.
Wobei dem an der US-Börse gehandelten kanadischen Mischkonzern Dorel vor allem das zweite Verkaufsquartal 2019 von Dorel Sports viel Freude bereitete. In den Monaten April bis Juni konnte der Umsatz um 7,4 Prozent auf 241,03 Millionen US$ (215.08 Millionen Euro) angehoben werden.
Bereinigt um die Auswirkungen der im Vergleich zum Vorjahr unterschiedlichen Wechselkurse verbesserte sich der organische Umsatz sogar um rund 9,4 Prozent – und wenn man auch die Auswirkungen der Veräußerung der Geschäftseinheit Performance Apparel (Marke Sugoi etc.) im zweiten Quartal 2018 herausrechnet, verbesserte sich der organische Umsatz sogar um rund 11,1 Prozent.
Der organische Umsatzanstieg im zweiten Quartal war in beiden Fahrrad-Divisionen zu beobachten. Das Wachstum der CSG erfolgte hauptsächlich in den Bereichen Großkunden und Fahrrad-Fachhandel – »getragen vom Erfolg in der Produktkategorie E-Bike und den Produkten des Modelljahres 2020, die früher als in den Vorjahren eingeführt wurden«. Pacific Cycle erzielte nach einem Umsatzrückgang im ersten Verkaufsquartal im zweiten eine zweistellige Umsatzsteigerung, die laut Dorel-Geschäftsbericht »auf eine starke POS-Belegung bei Massenanbietern, Preiserhöhungen zur Weitergabe der in den USA verhängten Zölle und den Aufbau von Lagerbeständen bei einem großen Einzelhändler zurückzuführen ist«. Cannondale-Verkäufe konnten »dank verbesserten Produktmix« gut nach oben kurbeln. Und der in Händen von CSG rollende brasilianische Bikeproduzent Caloi erzielte im zweiten Quartal sogar ein zweistelliges Umsatzwachstum. Dieses wurzelt vor allem auf dem Wachstum brasilianischer Bike-Sharing-Programme.
Gute 2. Quartalszahlen hieven Halbjahres-Umsatz nach oben
Somit vermeldet Dorel Sports für die ersten sechs Monate des Jahres 2019 einen Gesamtumsatz von 425,6 Millionen US$ (379,79 Millionen Euro). Verglichen mit dem ersten Halbjahr des Vorjahres ist das aber immer noch ein leichtes Umsatzminus von 1,3 Prozent. Daran konnte auch das gute Ergebnis des zweiten Quartals nichts ändern. Bereinigt um die Auswirkungen der im Vergleich zum Vorjahr unterschiedlichen Wechselkurse verbesserte sich der organische Umsatz allerdings um rund 1,3 Prozent, heißt es im vorliegenden Geschäftsbericht: »Wenn man die Auswirkungen der Veräußerung des Geschäftsfelds Performance-Bekleidung herausrechnet, verbesserte sich der organische Umsatz um rund 3,2 Prozent.«
Der operative Gewinn 01-06/2019 von Dorel Sports lag bei 14,6 Millionen US$ (13,03 Millionen Euro, 01-06/2018: Minus 4,1 Millionen US$ = 3,66 Millionen Euro – unter Ausschluss von Restrukturierungs- und sonstigen Kosten jedoch bei plus 7,2 Millionen US$ = 6,43 Millionen Euro). »Bei gleichzeitiger Beseitigung der im ersten Quartal 2018 erfassten Wertminderung auf die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen von Toys‘R‘Us in den USA betrug das bereinigte operative Ergebnis für die sechs Monate 14,6 Millionen US$ (13,03 Millionen Euro) gegenüber 13,8 Millionen US$ (12,32 Millionen Euro) im Vorjahr – was hauptsächlich auf niedrigere Betriebskosten zurückzuführen ist«, heißt es weiterhin im Geschäftsbericht. Die US-Spielwarenkette – ein Großkunde von Pacific Cycle – hatte 2017 Insolvenz anmelden müssen.
Verhaltener Gesamtjahrs-Ausblick
Was den Ausblick auf das Gesamtjahr 2019 betrifft, ist Dorel Industries derzeit eher vorsichtig zurückhaltend. Weiterhin belasten diverse Restrukturierungs- und sonstige Kosten das ansonsten zufriedenstellende Geschäftsergebnis. Zudem seien die derzeitigen Marktbedingungen extrem schwer einzuschätzen.
Dazu Dorel Industries-Präsident und CEO Martin Schwartz: »Wir sind erfreut, dass alle unsere Geschäftsbereiche ausnahmslos ein Umsatzwachstum erzielt haben. Die US-Zölle auf Waren aus China und ihre Auswirkungen auf die Einzelhandelspreise haben zu Unsicherheiten bei den Kaufentscheidungen der Kunden sowie bei den Prozessen der Lieferkette und der Lagerplanung geführt. Die chaotischen Marktbedingungen haben zu Margendruck geführt, insbesondere bei Dorel Home und im Massenmarkt-Verkaufskanal bei Dorel Sports. Dennoch hat Dorel Home hervorragende Arbeit geleistet, um seine Umsatzerlöse zu steigern und konzentriert sich nun auf die Verbesserung von Lagerbestand und Marge. Die Einführung neuer Produkte bei Dorel Sports hat hervorragende Ergebnisse geliefert, und wir bleiben auch in Zukunft ermutigt, insbesondere mit dem anhaltenden Erfolg der Cycling Sports Group. Dorel Juvenile lag vor dem Vorjahr und es gab Fortschritte in Europa, aber die Arbeit treibt die Kosten weiter voran und bringt das Segment wieder auf das richtige Rentabilitätsniveau.«

Text: Jo Beckendorff

 

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