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Peloton: trotz weiter roter Zahlen Licht am Ende des Tunnels?
Peloton: trotz weiter roter Zahlen Licht am Ende des Tunnels?

Nicht alle radikalen Änderungen, die das neu aufgestellte Management unseres einstigen Fahrradbörsen-Champs Peloton Interactive Inc. in den letzten Monaten im Zuge seiner radikalen Restrukturierung einführte, zündeten wie erhofft. So schrieb die interaktive Indoor-Fitnessplattform auch im vom 1. Juli bis 30. September laufenden ersten Quartal des Geschäftsjahres 2022/2023 weiter rote Zahlen. Trotzdem sieht das Team um Peloton-Präsident und -CEO Barry McCarthy erste Hoffnungsschimmer: man sei dabei, die interaktive Indoor-Fitnessplattform wieder in die Spur zu kriegen und längerfristig wieder auf einen nachhaltigen Wachstumskurs zu setzen.

»Wenn wir unser Ziel erreichen, können die Investoren aufhören, über die finanzielle Lebensfähigkeit des Unternehmens zu sprechen, und sich stattdessen auf das Wachstum konzentrieren – was wir bereits tun«, erklärt McCarthy in Richtung Bedenkenträger.
Erstes Licht am Ende des Tunnels war laut Peloton die Umstrukturierung des Geschäftsmodells von überwiegend fixen zu überwiegend variablen Kosten. Zu den weiteren wichtigen Veränderungen gehörten die Weiterentwicklung einer sogenannten »Go-to-Market«-Strategie, die in den USA »Drittvertriebs-Vereinbarungen mit Amazon und Dick’s Sporting Goods sowie Hilton« beinhaltet sowie den Verkauf von zertifizierten Gebraucht-Indoor-Bikes und die Einführung eines Fitness-as-a-Service (FaaS)-Fitnessgeräte-Verleihs.
Eine wichtige Veränderung sollte man dabei nicht vom Tisch kehren: am 6. Oktober hat Peloton weltweit etwa 500 Jobs gestrichen. Diese Entscheidung sei »unglaublich schwierig, aber notwendig« gewesen. Aber nur so könne man die weitere Gesundung des in Schieflage geratenen Unternehmens gewährleisten. Kosten müssten nun einmal mit den geplanten Einnahmen in Einklang gebracht werden.
Lichtblick Abonnements
In Zahlen: Peloton hat in seinem ersten Verkaufsquartal 2022/23 einen Gesamtumsatz von 616,5 Millionen USD (630,5 Millionen Euro) erzielt. Verglichen mit dem ersten Verkaufsquartal des vorherigen Geschäftsjahres 2021/22 ist das ein Minus von 23,4 Prozent.
Besagter Gesamtumsatz verteilt sich auf 204,2 Millionen USD (208,8 Millionen Euro) mit Connected-Fitness-Geräten (minus 59,2 Prozent) und 412,3 Millionen USD (421,6 Millionen Euro) mit Connected-Fitness-Abonnements (plus 35,6 Prozent).
Der sich daraus ergebende Rohertrag lag mit seinen 217,2 Millionen USD (222,1 Millionen Euro) im Vergleich ebenfalls mit 17,4 Prozent zweistellig im Minus. Dafür konnte aber das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen, Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Mieten (EBITDA) von Minus 233,7 Millionen USD (239,0 Millionen Euro) im ersten Quartal des vorherigen Geschäftsjahres auf ein Minus von 33,4 Millionen irgendwie aufgefangen werden. Der Nettoverlust in Höhe von 408,5 Millionen USD (417,7 Millionen Euro) lag allerdings über dem des ersten Geschäftsquartals 2021/22 in Höhe von 376 Millionen USD (384,6 Millionen Euro).
Fazit: der bis dato einzig zählbare Lichtblick sind die oben genannten weiterwachsenden Abonnentenzahlen.
Ausblick
Angesichts der makroökonomischen Unsicherheiten geht Peloton davon aus, »dass die kurzfristige Nachfrage nach Connected-Fitness-Hardware wahrscheinlich schwierig bleiben wird. Unsere Prognose berücksichtigt eine saisonale Verschiebung hin zu unserem Connected Fitness-Segment, erwartete Werbeaktivitäten im Weihnachtsgeschäft, eine Verschiebung der Umsätze hin zu unserem Mietprogramm sowie die Auswirkungen der Ausweitung unserer Partnerschaften mit Drittanbietern«.
Zudem erwarten die US-Amerikaner im Laufe des Geschäftsjahres 2022/23 zusätzliche Baraufwendungen in Höhe von circa 70 Millionen USD (71,6 Millionen Euro), die im direkten Zusammenhang mit der Restrukturierung stehen und sich auf das zweiten Geschäftsquartal auswirken sollten.
Somit geht das Peloton-Management von einem zweiten Quartalsumsatz des laufenden Geschäftsjahres 2022/23 in Höhe einer Summe zwischen 700 und 725 Millionen USD (716,3 und 741,9 Millionen Euro) und einem bereinigten EBITDA in Höhe zwischen Minus 115 und Minus 100 Millionen USD (minus 117,7 und minus 102,3 Millionen Euro) aus. Verglichen mit dem vorherigen Geschäftsjahr 2021/22 wäre das zwar ein Umsatzminus von um die 37 Prozent – aber auch ein im Vergleich um die 60 Prozent verbessertes EBITDA.

Text: Jo Beckendorff, Foto: Peloton

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