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Studie belegt: AR wird im stationären Einzelhandel immer wichtiger
AR im stationären Einzelhandel.

Laut einer Studie des Marktforschungsinstituts Splendid Research GmbH spielt AR im stationären Einzelhandel eine hohe Relevanz. Unter AR (= »Augmented Reality«) versteht man die Erweiterung der Realität um computergestützte Informationen in Echtzeit. Allerdings sind Einzelhändler, die AR bereits nutzen, derzeit noch Pioniere auf diesem Gebiet – können durch die Neuartigkeit der Technik aber auch andere Zielgruppen anlocken. Studien-Fazit: »Geeignete AR-Funktionen können dazu beitragen, den Umsatz zu steigern und den Einzelhandel zu stärken.«

In einer aktuellen repräsentativen Erhebung gingen die Hamburger Marktforscher der Frage nach, wie der stationäre Handel dem Abwanderungstrend hin zum Online-Handel mit Hilfe von AR entgegenwirken kann. Deshalb wurde von November bis Dezember 2017 repräsentativ 1.008 Deutsche im Alter von 18 bis 69 Jahren online zum Thema AR befragt. Dabei ging es zum Einen um die Bekanntheit sowie um die generelle Bereitschaft, AR im Alltag zu nutzen und zum Anderen darum, welche AR-Funktionen dem Kunden einen Mehrwert bieten.
Fakt ist: Die Digitalisierung schreitet in allen Bereichen konstant voran. Das bekommt auch der klassische Einzelhandel immer deutlicher zu spüren. Zahlreiche Studien belegen den Trend weg vom Einkauf im Geschäft hin zur Online-Bestellung. Doch wie kann der stationäre Handel dem entgegenwirken?
Eine Möglichkeit ist der Einsatz von AR – einer Form der sogenannten Mixed Reality. In der Regel sind dabei keine kostspieligen Technologien notwendig. Der Kunde kann sein Smartphone direkt mit an den Point of Sale bringen – und führt somit bereits das notwendige Equipment mit sich.
Die Realitätswahrnehmung wird bei der AR durch computergestützte Informationen erweitert. Im Einzelhandel können dies das Anzeigen von Produktinformationen, Angeboten, Produktempfehlungen oder die Navigation durch das Geschäft sein. Eine spezielle Form der »Augmented Reality« ist der AR-Spiegel, durch den sich der Kunde selbst sehen und Schmuck oder Kleidung testen kann.
Was sich der Einzelhandel laut der Hamburger Marktforschungs-Profis hinter die Ohren schreiben sollte: »Es herrscht unter den Kunden eine hohe Bereitschaft, Augmented Reality zu nutzen. 88,8 Prozent der Menschen, die AR schon einmal verwendet haben, würden dies erneut tun. Auch das Interesse von jenen, die noch nie in Berührung mit AR gekommen sind, ist relativ hoch und liegt immerhin bei 47,7 Prozent.« Dazu Studienleiterin Julia Charlotte Bungeroth resultierend: »Die Zahlen sprechen für eine hohe Weiternutzungsrate von AR.«
Als Gründe für die Nutzung nennen die Verbraucher »Unterstützung im Alltag« sowie ein hohes „Interesse an Technik“. Selbst die Gründe, die laut der Kunden gegen eine Nutzung sprechen, geben Aufschluss über mögliche Handlungswege: Die »Ablehner« bevorzugen eine persönliche Beratung und sehen keinen Mehrwert in der Nutzung von AR. »Marketingmaßnahmen, die dem Kunden die Verwendung von AR näherbringen, könnten Abhilfe schaffen«, erklärt Bungeroth.
Nutzer bevorzugen simple AR-Handhabung. Natürlich gäbe es im Bereich AT noch einiges zu tun. Da steht zunächst einmal die Frage nach einer entsprechenden App im Vordergrund. Von den Nutzern geben 77,2 Prozent an, eine universelle App gegenüber einer spezifischen App für jedes einzelne Geschäft vorzuziehen. So hätte der Kunde alles auf einer Anwendung und müsste sich lediglich eine Applikation herunterladen. Das würde den Gesamtprozess enorm erleichtern – und die Bereitschaft, AR auch tatsächlich zu nutzen, erhöhen.
AR bietet dem Einzelhandel eine Vielzahl an Möglichkeiten. Doch welches sind diejenigen, die der Kunde sich wünscht? Naheliegend: »Vier von fünf Kunden erhoffen sich durch die Nutzung von AR reine Produktinformationen. Von jenen möchten 94,6 Prozent den Produktpreis sehen, 69,2 Prozent möchten über die Verwendung des Produkts informiert werden und knapp 60 Prozent wünschen sich Informationen zu Material sowie zu Inhaltsstoffen der Produkte. Immer noch knapp dreißig Prozent haben Interesse an Produktempfehlungen.« Bungeroth-Schlussfolgerung: »Hier herrscht ein hohes Cross-Selling-Potential, das der Einzelhandel sich zu Nutze machen kann und sollte.«
Eine weitere Frage lautete: Welche Branchen eignen sich besonders für die Nutzung von AR? Laut Splendid Research gaben 55,3 Prozent der Kunden an, dass sie sich eine Nutzung im Lebensmittel-Einzelhandel vorstellen können. Hier könnten unter der Prämisse, dass dem Nutzer durch AR ein verbessertes Einkaufserlebnis geboten wird, jährlich ganze 5,44 Milliarden Euro Netto-Umsatz mehr erwirtschaftet werden. Fast ebenso viele potentielle Nutzer existieren für Bekleidungsgeschäfte. Die belegen mit 53,8 Prozent Platz Zwei.
Der Einzelhandel selbst hat dabei die Aufgabe, einen echten Mehrwert durch AR zu generieren und eine möglichst nutzerfreundliche Anwendung sicherzustellen.
Die vollständige Studie finden Sie hier.

Text: Jo Beckendorff/Splendid Research GmbH, Infografik: Splendid Research GmbH

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