Sattelmarke Wittkop wird 125 Jahre alt
Im Jahr 2023 feiert die Sattelmarke Wittkop ihr 125jähriges Bestehen. Sie befindet sich heute in den Händen der Büchel-Gruppe. Ein kleiner Teil der Sättel wird sogar wieder in Deutschland hergestellt.
Links: Gianni Greifenegg führt Witkop. Rechts: RadMarkt-Inserat aus den 50er Jahren.Foto: Witkop/RadMarkt

Mit dem 11. Mai 1898 startete die wechselvolle Geschichte des Sattelproduzenten Wittkop, der es trotz zweier Weltkriege und wirtschaftlicher Engpässe immer wieder geschafft hat, Wittkop-Fabrikate zu Weltbekanntheit und wirtschaftlichem Erfolg zu führen. Seit 1986 gehört Wittkop zur Büchel-Unternehmensgruppe Hans-Michael Greifenegg als Geschäftsführer.

Meilensteine

Am 11. Mai 1898 wurde die Firma Wittkop & Co. in das Handelsregister des Amtsgerichts Bielefeld eingetragen. Gesellschafter waren Franz Wittkop und Fritz Luce. Um die Jahrhundertwende genoss Wittkop weit über Landesgrenzen hinaus den besten Ruf für hochwertige Fahrradsattel.

Ein besonderer Meilenstein für die weitere wirtschaftliche Entwicklung war die Einstellung von Richard Ziegler, zuerst als Prokurist, später wurde er Alleininhaber. Ihm lag insbesondere das Auslandgeschäft am Herzen.

1929 wurden neben der Produktion von Sätteln, Taschen und Lederwaren auch Kinderroller ins Produktportfolio aufgenommen. Bis zum Tod des Mitbegründers und Namensgeber der Firma, Franz Wittkop, im Jahr 1934, gehörte das Unternehmen schon zu den bedeutendsten Produzenten der Zweirad-Teilindustrie.

1955 wurde in der Produktion die Marke von einer Million Sättel überschritten. Unter der Leitung von Dieter Orf wurden innovative Produkte wie Wipp-Roller und der Schwingsattel, später Medicus-Sattel genannt, am Markt etabliert.

Schwierigkeiten und Übernahme

 Doch das Unternehmen kostendeckend zu führen, gelang dem damaligen Eigentümer, der Familie König und dem Geschäftsführer Heinrich Orf, nicht. Als Folge daraus geriet das Unternehmen 1986 in wirtschaftliche Schwierigkeiten und wurde von Erhard Büchel und Hugo Görner aus der Insolvenz heraus erworben. Der Produktionsstandort wurde nach Bad Salzuflen verlegt und im Jahr 1990 darüber hinaus die Möve Sattelfabrik aus Mühlhausen/ Thüringen erworben. Die Produktion erfolgte fortan an diesem Standort. Nach dem Ausscheiden von Hugo Görner wurde Wittkop in die Büchel-Unternehmensgruppe integriert und die Produktion nach Zella-Mehlis, einem weiteren Büchel-Standort, verlagert. Trotz all dieser Bemühungen gestaltete sich die Verkaufssituation bis zu diesem Zeitpunkt schwierig.

Greifenegg wird Wittkop-Geschäftsführer

Im Jahr 2003 übernahm der Sattelspezialist Hans Michael Greifenegg die Geschäftsführung der ausgeliederten eigenständigen GmbH und Gesellschaftsanteile. Durch die Verbindung der Büchel Gruppe zu China wird ein Großteil der entwickelten Sättel auch in Tianjin hergestellt. Die Produktion der High-End Linie verbleibt in Deutschland und Italien. Mit diesem Maßnahmen-Paket wurde Wittkop wieder erfolgreicher ist nach eigenen Angaben größter deutscher Sattelproduzent. Viele Patente und Gebrauchsmuster zeugen von der zurückgewonnenen Innovationskraft.

Jetzt auch Fahrradgriffe und Lenkerbänder

Seit 2022 werden hochwertige, selbst entwickelte Fahrradgriffe in Barchfeld hergestellt, ebenso umfasst das Programm Fahrradpedale und Lenkerbänder für Rennräder. Somit bietet Wittkop eine Lösung für alle drei Kontaktpunkte des Fahrradfahrers mit seinem Gerät an. Seit diesem Jahr sind auch Fahrradspiegel, die sich mit den Fahrradgriffen kombinieren lassen, im Programm.

 

 

 

 

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