Gerade die einst auf dieser Messe groß auftrumpfenden und jetzt nicht mehr ausstellenden Wintersport-Hartwarenanbieter (Ski & Snowboard) sollten sich über den frühen Saisonstart und der hoffentlich folgenden weißen Weihnacht, die ihnen vielleicht auch einmal wieder bessere Geschäfte generieren würde, freuen. Stattdessen beurteilen sie den November-Termin als zu früh. Was mit Blick auf den allgemein immer später einsetzenden Winter ja auch stimmen mag. Aber wenn die Ispo schon in der Lage ist, mit ihrem Termin auch das Wetter bzw. den Schnellfall irgendwie zu lenken…
Messe-Transformation läuft mit neuen Ideen und Konzepten
Spaß beiseite – »New Perspectives on Sports« – unter diesem Motto stand die in diesem Jahr vom 28. bis letzten Donnerstag (30. November) laufende internationale Sportmesse Ispo Munich. Fazit von Ispo-Macher Messe München nach drei erfolgreichen Tagen: Neue Konzepte, neue Ideen und volle Hallen – die globale Plattform des Sports Business wächst weiter.«
Mit einem deutlichen Zuwachs an Ausstellern auf über 2.400 (gegenüber 2022 plus 57 Prozent) und bester globaler Beteiligung aus 54 Ländern bekräftigte die Ispo Munich, auch in allgemein miesen Messe-Zeiten der »Place-to-be« für die internationale Sport-Community zu sein und sich weiterhin zur globalen Plattform des Sport Business auf allen Kanälen zu entwickeln. Kurz der Hinweis, dass die Messe in ihrer Vorab-Berichterstattung von über 1,600 Ausstellern ausgegangen war. Hier konnte also noch einmal kräftig zugelegt werden. Die Besucherzahl soll bei über 40.000 gelegen haben.
»Wir konnten auch in diesem Jahr wieder deutlich machen, dass Sport in seiner ganzen Bandbreite weit mehr ist als nur Bewegung, Ausrüstung oder Unterhaltung. Er ist nicht nur einer der am schnellsten wachsenden, vielfältigsten und internationalsten Wirtschaftszweige, sondern auch ein Mitgestalter der Gesellschaft. Darüber hinaus ist der Sport ein wichtiger Innovationstreiber, wenn es um Themen wie Materialien, Digitalisierung, Gesundheit und Nachhaltigkeit geht«, erklärte Head of Ispo Group Tobias Gröber am letzten Messetag, »so wie sich die Sportindustrie stetig weiterentwickelt, integrieren auch wir immer wieder neue Formate wie Masterclasses, Innovation Labs, Konferenzen oder wegweisende Partnerschaften wie die mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis, Laureus, Yunus Sports Hub oder Change Now, ohne dabei unsere Wurzeln in der Sportartikelbranche zu vergessen.«
»Ich bin glücklich, denn die Transformation der Ispo Munich ist im vollen Gange«, ergänzt Messe München Group-CEO Stefan Rummel, »wir freuen uns, dass unsere Messe auch weltweit als Place-to-be der Sportbranche wahrgenommen wird. Das äußert sich im hohen Interesse der ausländischen Ausstellenden und der Begeisterung der Besucher*innen und Speaker*innen aus aller Welt.«
Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein
Zwei Top-Themen genießen nicht nur in der Outdoor-, sondern mittlerweile auch in der Sportbranche (wie auch in der Bikebranche) höchste Priorität: Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein. Alleine das Thema Nachhaltigkeit ist auf der Ispo Munich so wichtig, dass eine Delegation aus dem Outdoor-Bereich (der auf der diesjährigen Messe drei Hallen einnahm) an der derzeit vom 30. November bis 12. Dezember 2023 laufenden UN-Klimakonferenz 2023 in Dubai (»Conference of the Parties« – kurz COP28) teilnimmt.
2024 öffnet die Ispo Munich übrigens vom 3. bis 5. Dezember ihre Tore. Wenn nicht alle Stricke reißen, können wir uns dann wahrscheinlich auch wieder über einen Schneefall und winterlichen Saisonstart Marke »so wie früher« freuen.
Text: Jo Beckendorff