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Europäische Fahrradindustrie: Fahrradverkäufe stark rückläufig, E-Bike-Verkäufe leicht
Als einen »Reset« der Fahrradindustrie bezeichnet der europäische Industrieverband Conebi das Jahr 2023: Man musste sich nach den außergewöhnlich positiven Verkaufszahlen während der Pandemiejahre und den Unterbrechungen in der Lieferkette an die neue Realität anpassen. Der Umsatz ging zurück, wie der CONEBI-Bericht 2024 European Bicycle Industry and Market Profile (BIMP), der auf Daten aus dem Jahr 2023 basiert, zeigt. Als Grund sieht CONEBI die steigenden Lebenshaltungskosten und die geringere Kaufkraft der europäischen Verbraucher. Dennoch zeigte sich die Branche insgesamt widerstandsfähig, so der Bericht.
Massimo PanzeriFoto: Conebi

Laut der Daten von 2023 gingen die Absatzzahlen normaler Fahrräder gegenüber dem Vorjahr deutlich zurück, die E-Bike-Verkäufe leicht. Dennoch lag der E-Bike-Absatz um 50 Prozent über dem Vor-Pandemie-Niveau. An Fahrrädern wurden noch 11,7 Millionen Stück verkauft (2022 waren es 14,7 Millionen), an E-Bikes wurden 5,1 Millionen Einheiten verkauft gegenüber 5,5 Millionen im Jahr 2022 – »ermutigend«, folgert CONEBI. Der gesamte Umsatz mit Fahrrädern und E-Bikes belief sich auf 19,3 Milliarden Euro, was einem Minus von 8,9 Prozent gegenüber 2022 entspricht.

Bedingt durch die zuvor aufgebauten Überbestände und die zurück gegangene Nachfrage schrumpfte die Produktion. CONEBI prognostiziert, dass die Überbestände im Jahr 2025 abgebaut sein könnten und die Produktion dann wieder anzieht.

In die Produktionskapazitäten investiert hat die Branche jedenfalls auf weiterhin hohem Niveau und zeige so ihr Vertrauen in weiteres Wachstum, meldet CONEBI: Die Investitionen lagen mit mehr als 1,9 Milliarden Euro im Jahr 2023 nur leicht unter den 2,1 Milliarden Euro des Jahres 2022.

Bei den Beschäftigungszahlen verzeichnet die Branche mit europaweit mehr als 1.200 Unternehmen einen Rückgang von 5,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Zwischen den Ländern gebe es hier jedoch deutliche Unterschiede: Während einige Märkte bereits weiter entwickelt seien, müssten andere die Revolution der Fahrrad- und E-Bike-Mobilität erst noch erleben.

Allgemeiner Aufwärtstrend bis 2030 erwartet

CONEBI ist optimistisch, dass der europäische Markt seinen allgemeinen Aufwärtstrend bis 2030 fortsetzen wird und erwartet einen erheblichen Anstieg der Nachfrage erwartet wird. Um dieses Marktwachstum zu erreichen, sei jedoch »ein unterstützendes politisches Umfeld unerlässlich«: »Wirksame politische Maßnahmen auf europäischer Ebene – im Rahmen des Europäischen Green Deal und einer soliden EU-Industriestrategie – wie die jüngste Europäische Erklärung zum Radverkehr und der Bericht über die Transformation der Mobilitätsbranchen sind für die Förderung des Radverkehrs und der Fahrradbranche in ganz Europa von entscheidender Bedeutung. Die nationalen CONEBI-Mitgliedsorganisationen spielen dabei eine zentrale Rolle«, erklärte Massimo Panzeri, CONEBI-Präsident.

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