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hGears: Lagerpoblematik & Co. spiegeln sich im 2023-Ergebnis wider
Der laut eigenen Angaben europäische Marktführer von Hochpräzisions-Getriebeteilen und -komponenten für E-Bikes (Zahnräder, Wellen und andere funktionskritische Komponenten) hGears AG hat sein Geschäftsjahr 2023 mit einem Konzernumsatz in Höhe von 112,5 Millionen Euro beendet. Damit liegt der Anbieter aus dem baden-württembergischen Schramberg (Rottweil) 16,9 Prozent unter dem Vorjahres-Umsatz.
Schaut weiterhin realistisch-vorsichtig in seine Zukunft: hGears.Foto: hGears AG

Die gute Nachricht: mit diesem Umsatz lag das Unternehmen in dem für alle äußerst herausfordernden Geschäftsjahr 2023 nur 2,2 Prozent unter der prognostizierten Spanne von 115 bis 123 Millionen Euro.
Der 2023er-Konzernumsatz teilt sich wie folgt auf:

E-Mobility: 42,0 Millionen Euro (minus 18,3 Prozent)
E-Tools: 26,5 Millionen Euro (minus 36,0 Prozent)
Conventional (Getriebe für verschiedene Anwendungen): 43,2 Millionen Euro (plus 5,0 Prozent).

»Die Marktdynamik brachte auch im Jahr 2023 Herausforderungen mit sich und war von einem langsamer als erwartet erfolgenden Abbau von Lagerbeständen sowie von Unsicherheiten in Bezug auf die Produktionsmengen unserer Kunden geprägt«, erklärt hGears-CEO Sven Arend, »unsere Ergebnisse zum Jahresende spiegeln diese anhaltenden Herausforderungen ebenso wider wie unsere proaktiven und fortlaufenden Bemühungen, die Betriebsstrukturen zu straffen, das Ressourcenmanagement zu verfeinern und Liquidität zu wahren.«
Zweistellige Umsatzrückgänge sowohl bei E-Mobility als auch E-Tools
Wie man sieht, ist der Umsatzrückgang auf die beiden hGears-Geschäftsbereiche E-Mobility und E-Tools zurückzuführen – »wobei das operative Umfeld in beiden Geschäftsbereichen den anhaltenden branchenweiten Lagerabbau widerspiegelt und im Geschäftsbereich E-Tools durch die Nachfrage-Dynamik im Zusammenhang mit der Zinssensitivität der Bauindustrie und witterungsbedingten Faktoren im Gartenbau noch erschwert wird«.
Was den Umsatzrückgang des Geschäftsbereich E-Mobility betrifft, würde sich »eine vorübergehende Abschwächung des Marktes aufgrund des branchenweiten Abbaus von Lagerbeständen in der E-Bike-Branche und bei Schlüsselkunden« widerspiegeln. Die gute Nachricht: höhere Umsätze bei Elektro- und Hybridfahrzeugen sorgten für eine leichte Abfederung dieses Trends.
Mit dem oben genannten Konzernumsatz im Rücken fuhr das börsennotierte Unternehmen einen Bruttogewinn von 56,0 Millionen Euro ein (minus 19,8 Prozent). Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen, Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Mieten (EBITDA) lag bei 5,6 Millionen Euro. Zum Vergleich: 2022 waren es noch 15,3 Millionen Euro. Bei diesem Minus von 63,3 Prozent rangierte man immerhin innerhalb der prognostizierten Spanne von 5 bis 9 Millionen Euro.
Ausblick
Um die Geschäftsgrundlage zu sichern und konzertiert den Fokus auf die Projektexekution, Effizienz und Agilität zu richten sowie das Unternehmen für erneutes Marktwachstum zu positionieren, wird sich der Vorstand vorerst weiterhin vorrangig auf die operative Flexibilität und den Erhalt der Liquidität konzentrieren.
Somit geht der Präzisionsgetriebe- und Komponenten-Hersteller für 2024 von einem weiterhin schwierigen gesamtwirtschaftlichen Umfeld aus: »Angesichts dieser fortdauernden Marktherausforderungen, der geopolitischen Risiken und der hohen Lagerbestände bei anhaltenden Verschiebungen der Nachfragetrends bleibt der Vorstand von hGears bei seinem Ausblick vorsichtig.«
In Zahlen: für das Gesamtjahr 2024 geht der Konzern jetzt von einem im Vergleich zu 2023 leicht rückgängigen Gesamtumsatz in Höhe von 100 bis 110 Millionen Euro aus sowie einem im Vergleich geringeren bereinigten EBITDA in Höhe von 1 bis 3 Millionen Euro und einem freien Cashflow zwischen 0 und minus 3 Millionen Euro.
In Anbetracht des weiterhin schwierigen Marktumfelds und der anhaltenden Marktunsicherheit rechnet hGears »nach bisher 180 bis 200 Millionen Euro nun mittelfristig mit einem Konzernumsatz von circa 150 bis 180 Millionen Euro.
Nachgehakt bei hGears was »mittelfristig« genau bedeutet, erhält der RadMarkt die Antwort »drei bis fünf Jahre«.

Text: Jo Beckendorff

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