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Mit KI und Smartphone Unfallrisiken von Radfahrern mindern
Weltweit sind etwa die Hälfte der im Straßenverkehr Getöteten Fußgänger und Radfahrende. Das Fachgebiet Kommunikationstechnik (ComTec) an der Uni Kassel entwickelt smartphonebasierte Schutzsysteme, die ungeschützte Verkehrsteilnehmer (so genannte »Vulnerable Road User« (VRU)) und Fahrzeugführer vor möglichen Kollisionen warnen und so Unfälle vermeiden helfen.
Auf einer Teststrecke mit verschiedenen Bordsteinen werden Bewegungsdaten erfasst, mit denen die KI trainiert wird.Foto: ComTec / Universität Kassel

ComTec arbeitet unter der Leitung von Prof. Klaus David daran, dass Positions- und Bewegungsdaten, sog Bewegungstrajektorien, von VRU und Fahrzeugen erfasst und ausgetauscht werden. Das geschieht z. B. mittels der Sensorik von Smartphones oder Wearables. Mit den ausgetauschten Bewegungsdaten und KI-basierten Filtern können Überschneidungen und damit Kollisionen vorhergesagt werden, so dass die Verkehrsteilnehmer dann wiederum Warnhinweise bekommen und den Zusammenstoß verhindern können.

Für die Positionsbestimmung von VRUs und die Vorhersage von Kollisionen ist das Überqueren von Bordsteinen ein wichtiges Ereignis. Die Position der Bordsteine ist in der Regel bekannt. Kann man eine Überquerung eines Bordsteines aus den Bewegungsdaten des VRU erfassen und kombiniert man das mit den gängigen satellitenbasierten Positionssystemen (GNSS), lässt sich die genauere Position eines Fußgängers oder Radfahrers ableiten. Außerdem ist dessen Bordsteinüberquerung ein sicheres Indiz dafür, dass sich der Verkehrsteilnehmer auf die Fahrbahn bewegt. Das ist wichtig, um die Filter in der Kollisionsprädiktion der Situation anzupassen.

ComTec erforscht eine Erkennung von Bordsteinüberquerungen mit dem Fahrrad. Dafür werden mit einem Fahrrad, das mit Smartphone/ Wearables ausgestattet ist, Bewegungsdaten erfasst. Mit diesen werden anschließend KI-Algorithmen trainiert und optimiert. Um die zum Training und auch zur Überprüfung benötigten Bewegungsdaten über verschiedene in Deutschland üblicherweise verbaute Bordsteine zu bekommen, wurde mit Unterstützung der nordhessischen Firma Profilbeton, die aus ihrem Programm verschiedene Bordsteine beisteuerte, eine Teststrecke gebaut. Profilbeton produziert seit 1998 Sonderbordsteine und Bodenindikatoren (Blindenleitplatten) sowie Elemente für barrierefreie Querungen. Mit ersten Forschungsergebnissen ist im Sommer 2025 zu rechnen.

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