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Sport Scheck-Zukunft scheint nach Insolvenz gesichert – Verhandlungen laufen
Während noch immer nicht geklärt ist, ob die von dem Gruppenkollaps der Signa Sports United N.V. (SSU) betroffenen Fahrrad- und Outdoor-Onlinehändler (Internetstores Group mit Addnature, Bikester, Brügelmann, Campz, Fahrrad.de, Probikeshop sowie Wiggle CRC etc.pp) nach ihren Insolvenzen filetiert werden müssen oder nicht, sieht es für den durch die Pleite von Signa Holding GmbH ebenfalls insolventen deutschen Sportfilialisten gut aus.
Mit 30 Filialen, vier Outlets und einem Online-Shop im Markt: der bereits 1946 von Otto Scheck in München gegründete Sportfilialist Sport Scheck.Foto: Sport Scheck

Kurzer Blick zurück: nachdem Signa Holding – nicht nur SSU-Mehrheitseigner, sondern unter anderem auch Muttergesellschaft von Sport Scheck – aufgrund von Liquiditätsproblemen den Verkauf von Sport Scheck an den britischen Sport- und Modehändler Frasers Group plc bereits angekündigt hatte und nur noch auf die Zustimmung der Kartellbehörden wartete, kam der dann aufgrund der Signa Holding-Pleite nicht mehr zustande.
Hintergrund: vertraglich vereinbarte Zahlungsverpflichtungen seitens Signa an Sport Scheck konnten nicht mehr erfüllt werden. Folge: am 30. November musste der traditionelle Sportfilialist – mit bundesweit 30 auch Fahrradprodukte verkaufenden stationären Geschäften sowie vier Outlets und einem deutschsprachigen Online-Shop im Markt – wegen drohender Zahlungsunfähigkeit dann auch Insolvenz anmelden.
Während der gesamte Geschäftsbetrieb innerhalb kürzester Zeit und dank einer Einigung mit den meisten Partnern stabilisiert und uneingeschränkt fortgeführt wird, hat der bestellte Insolvenzverwalter Axel Bierbach von der Münchener Kanzlei MHBK Rechtsanwälte Müller-Heydenreich Bierbach & Kollegen einige Sanierungsbeiträge verhandelt. Letzten Donnerstag (25. Januar) gab er bekannt, dass die Investorensuche für den insolventen Sportartikelhändler erfolgreich verläuft. Erste Interessenten – »darunter Händler und Finanzinvestoren aus dem In- und Ausland« – hätten bereits ihre Angebote eingereicht. Nach der Zustimmung des vorläufigen Gläubigerausschusses am 25. Januar würden erste Verhandlungen mit ausgewählten Übernahme-Interessenten geführt.
»Das Interesse an einer Übernahme von Sport Scheck ist groß. Das ist ein Beleg für ein Unternehmen mit attraktiven Produkten und einer im Markt etablierten und bekannten Marke. Die Gespräche mit den potenziellen Investoren verlaufen gut und konstruktiv. Alle erwarten die notwendigen Sanierungsbeiträge sämtlicher Stakeholder, um Sport Scheck nachhaltig erfolgreich zu machen. Wenn alle Beteiligten mitziehen, bin ich zuversichtlich, dass wir eine tragfähige Lösung für Sport Scheck finden werden«, erklärte Bierbach.
So würde derzeit auch über notwendige Kostensenkungen intensiv verhandelt. Auch dabei: »Sanierungsbeiträge der Vermieter der Sport Scheck-Filialen, der Lieferanten und der Logistik, aber auch der Belegschaft«.
Axel Bierbach kündigte an, den Sanierungs- und Investorenprozess spätestens (vorbehaltlich der erforderlichen Zustimmung der Kartellbehörden) im Frühsommer abschließen zu wollen.

Text: Jo Beckendorff

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